Niedersächsischer Speedlink-Hersteller Jöllenbeck GmbH stellt Insolvenzantrag
- Branchenweiter Umsatzeinbruch durch COVID-19-Pandemie belastet europaweit führenden Hersteller von Computer- und Videospielzubehör
- Betrieb wird in vollem Umfang fortgeführt
- Amtsgericht Tostedt bestellt Dr. Tjark Thies zum vorläufigen Insolvenzverwalter
- Löhne und Gehälter der mehr als 50 Beschäftigten durch Insolvenzgeld gesichert
Hamburg, 11. Mai 2020 | Die niedersächsische Jöllenbeck GmbH hat am 5. Mai Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Tostedt Rechtsanwalt Dr. Tjark Thies von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt. Der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt. Löhne und Gehälter der mehr als 50 Beschäftigten sind durch eine Vorfinanzierung von Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Die bereits 1974 gegründete Jöllenbeck GmbH zählt mit ihrer Marke Speedlink zu Europas führenden Herstellern von Computer- und Videospielzubehör. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 40 Länder weltweit.
Die COVID-19-Pandemie hat branchenweit zu einem drastischen Umsatzrückgang beim Verkauf von Elektronikartikeln geführt. „Dieser Negativtrend hat auch die Jöllenbeck GmbH belastet“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Thies nach einer ersten betriebswirtschaftlichen Analyse. Dabei verlief die Umsatzentwicklung in den letzten Wochen sogar deutlich besser als zunächst befürchtet. Als dann jedoch ein finanzierendes Kreditinstitut Ende April die eingeräumte Kreditlinie vollkommen überraschend und mit sofortiger Wirkung kündigte, war der Insolvenzantrag unvermeidbar.
Mit einem Expertenteam untersucht der vorläufige Insolvenzverwalter Thies derzeit die wirtschaftliche Situation des Unternehmens sowie dessen Sanierungs- und Fortführungsperspektiven. „Die bereits erfolgten Lockerungen der Verkaufsbeschränkungen und ein erkennbar wieder ausgabefreudigeres Konsumverhalten wirken sich sehr positiv auf die Chancen eines Erhalts aus“, sagt der Sanierungsexperte.
Geschäftsführer Tim Jöllenbeck ergänzt: „Wir sind voller Optimismus und rechnen schon in den kommenden Wochen durch die Wiedereröffnungen des Einzelhandels sowie durch Nachholeffekte mit einem deutlichen Umsatzanstieg.“