Papierhersteller Feldmuehle in Uetersen beantragt Insolvenz
- Produktion, Vertrieb und weiterer Geschäftsbetrieb laufen uneingeschränkt weiter
- Tjark Thies von Reimer Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt
- Gehälter der 420 Beschäftigten sind bis 31. März 2018 abgesichert
Hamburg, 25. Januar 2018 | Die schleswig-holsteinische Papierfabrik Feldmuehle Uetersen GmbH hat am 24. Januar 2018 beim Amtsgericht Pinneberg Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Hamburger Sanierungsexperten Dr. Tjark Thies von Reimer Rechtsanwälte benannt.
Das 1904 gegründete Traditionsunternehmen stellt mit rund 420 Beschäftigten westlich von Hamburg jährlich rund 250.000 Tonnen Papier her. Die Produkte werden weltweit überwiegend für die Herstellung klassischer Printprodukte und in der Verpackungsindustrie eingesetzt.
„Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. Das betrifft die Produktion genauso wie Einkauf, Vertrieb, Marketing und Logistik“, sagt Tjark Thies. Heiner Kayser, Geschäftsführer von Feldmuehle Uetersen GmbH ergänzt: „Unsere Kunden können sich darauf verlassen, weiterhin pünktlich beliefert zu werden.“ Lieferanten könnten bei Neubestellungen sicher sein, ihr Geld zu erhalten, so Kayser weiter.
Auch die Beschäftigten werden weiterhin für ihre Arbeit entlohnt: Ihre Gehälter werden bis Ende März 2018 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert.
Aktuell erstellen Tjark Thies und ein Expertenteam von Reimer Rechtsanwälte gemeinsam mit dem Münchner Restrukturierungsberater Ruppert Fux Landmann GmbH (RFL) sowie dem Feldmuehle-Management eine Bestandsaufnahme. „Feldmuehle besitzt erstklassige Produkte, Produktionsanlagen und Prozesse sowie eine hoch motivierte Belegschaft und eine führende Marktposition. Wir dürfen das aktuelle Verfahren also berechtigt als Chance für das Unternehmen begreifen“, sagt Thies.
„Die Feldmuehle wird die begonnene strategische Neuausrichtung mit den insolvenzrechtlichen Mitteln fortführen. Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen insbesondere prüfen, inwiefern diese wirtschaftliche Sanierung ganz aus eigener Kraft in Frage kommt“, so Unternehmensberater Ruppert. Eine denkbare Alternative dazu sei die Übernahme durch einen Investor.