US-Hightechunternehmen MicroVision übernimmt insolvente Ibeo GmbH

  • Eigenverwaltungsverfahren des Hamburger Automobilzulieferers verläuft erfolgreich
  • Sachwalter Dr. Tjark Thies von REIMER erwartet Closing Anfang 2023
  • Großteil der über 400 Beschäftigten wird übernommen

 Hamburg, 8. Dezember 2022 | Das an der Technologiebörse Nasdaq notierte US-Hightech-Unternehmen MicroVision übernimmt große Teile des insolventen Hamburger Automobilzulieferers Ibeo Automotive Systems GmbH mit über 400 Beschäftigten. Das gab der Ibeo-Sachwalter Dr. Tjark Thies von der Hamburger Kanzlei REIMER bekannt. „Ich rechne mit einem Closing im ersten Halbjahr 2023. Vorher gibt es noch einige Details zu klären. Vor allem fehlt noch die erforderliche Freigabe des Bundeswirtschaftsministeriums“, skizziert Sanierungsexperte Thies den weiteren Fahrplan.

Ibeo hatte Ende September ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, da die finanziellen Mittel für eine Fortführung der eingeschlagenen Wachstumsstrategie fehlten. Dieses Verfahren geht nun einem erfolgreichen Ende entgegen.

Ibeo und Microvision entwickeln und produzieren Lidar-Sensoren („Light Detection and Ranging“) zur lasergestützten Erkennung und Kategorisierung von Objekten und zählen zu den Marktführern ihrer Branche. Ibeo hält in diesem Bereich 700 Patente weltweit. Die Lidar-Technologie gilt als Grundlage für autonomes Fahren und damit als zentraler Baustein einer wachsenden Zukunftstechnologie.

Der Hauptsitz von MicroVision befindet sich in Redmond (US-Bundesstaat Washington). Die hochqualifizierten Teams beider Unternehmen werden weiterhin Hard- und Software an den Standorten Hamburg, Nürnberg und Redmond (USA) entwickeln. Zudem hat sich MicroVision die Rechte an der Erfassungssoftware und dem Flash-Lidar-Sensor von Ibeo gesichert.

Mit Hilfe der Akquisition will MicroVision unter anderem den Zeitplan zur Lieferung einer Komplettlösung für LiDAR und Erfassungssoftware verkürzen. Für Dr. Tjark Thies bedeutet die Lösung eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: „Durch das Zusammenwachsen entstehen wertvolle Synergien, von denen auch die Kunden profitieren werden.“ Positiv äußert sich auch Sumit Sharma, CEO von MicroVision: „Ich freue mich sehr auf die Erweiterung unserer Multi-Market-Strategie mit dem Sensor und der Hardware von Ibeo. Dadurch können wir unseren adressierbaren Markt über die Automobilindustrie hinaus erweitern und unser Umsatzprofil diversifizieren“, so Sharma.

Orchestriert wurde die anstehende Übernahme von Dr. Tobias Brinkmann von der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner. Als M&A-Berater agierten Timo Klees und Martin Schwarzer von PwC.

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